Laborergebnisse Auswertung in Freising

    Die Differenzierung und Klassifikation von Schimmelpilzarten erfolgt durch eine detaillierte Analyse ihrer makroskopischen und mikroskopischen Merkmale. Makroskopisch betrachtet man Kolonieformen, Farbveränderungen, Oberflächenstrukturen und Wachstumsmuster auf spezifischen Nährmedien. Diese Merkmale liefern erste Hinweise auf die Art der Schimmelpilze. Mikroskopisch wird eine genauere Untersuchung der feinstrukturellen Merkmale durchgeführt, wobei die Hyphenstruktur, die Art und Anordnung der Sporen, sowie spezifische morphologische Details unter dem Mikroskop analysiert werden. Die Kombination dieser beiden Analyseebenen ermöglicht eine präzise Klassifikation und Identifikation der Schimmelpilzarten.

    Laboranalysen zur Schimmelpilzdetektion und -quantifizierung liefern sowohl quantitative als auch qualitative Daten. Quantitative Daten umfassen die mengenmäßige Bestimmung der Schimmelpilzkonzentration in einer Probe, gemessen in koloniebildenden Einheiten (KBE) pro Kubikmeter Luft oder pro Gramm Material. Qualitative Daten beziehen sich auf die Identifikation und Bewertung der Schimmelpilzgüten, einschließlich der Analyse spezifischer Arten und deren potenzieller gesundheitlicher Auswirkungen. Ein Beispiel: Eine durch Luftkeimmessungen ermittelte Innenraumkonzentration, die unterhalb der Konzentration der Außenluft liegt, wird im Allgemeinen als Indikator für eine unbedeutende Schimmelbelastung im Innenraum gewertet. Dies setzt voraus, dass die detektierten Schimmelpilze im Innenraum denen der Außenluft ähnlich sind und keine fakultativ pathogenen Keime nachgewiesen wurden, die potenziell gesundheitsschädlich sein könnten.

    Die Bewertung möglicher Schimmelpilzbelastungen erfordert eine interdisziplinäre Herangehensweise, die bauliche, hygienische und gesundheitliche Aspekte integriert. Aus baulicher Sicht ist die Untersuchung der baulichen Gegebenheiten und der strukturellen Ursachen, die das Schimmelwachstum fördern, von entscheidender Bedeutung. Dies schließt die Identifikation von Feuchtigkeitsquellen, wie undichte Dächer, mangelhafte Belüftungssysteme oder aufsteigende Feuchtigkeit in den Wänden, ein. Hygienische Bewertungen konzentrieren sich auf die Hygienezustände im Innenraum und mögliche Quellen mikrobieller Kontamination. Die gesundheitliche Perspektive beinhaltet die Analyse der potenziellen Risiken für Bewohner oder Nutzer des Innenraums durch allergene, toxische oder infektiöse Eigenschaften der detektierten Schimmelpilzarten.

    Im Rahmen der baulichen Bewertung sind umfassende Untersuchungen der Gebäudestruktur notwendig, um die Ursachen für Feuchtigkeitsprobleme und Schimmelbildung zu identifizieren. Dies kann die Inspektion von Dachabdichtungen, Fassaden, Fenstern und Belüftungssystemen umfassen. Zudem sollten Feuchtigkeitsmessungen und Wärmebildanalysen durchgeführt werden, um verborgene Feuchtigkeitsquellen zu entdecken. Die hygienische Bewertung erfordert eine detaillierte Inspektion der Innenraumhygiene, einschließlich der Prüfung auf mikrobiologische Kontaminationen in der Luft und auf Oberflächen. Die gesundheitliche Bewertung beinhaltet die Ermittlung der spezifischen gesundheitlichen Risiken durch die identifizierten Schimmelpilzarten, wobei auf allergene, toxische und infektiöse Eigenschaften geachtet wird. Es sollten Maßnahmen zur Risikominderung, wie die Entfernung kontaminierter Materialien und die Verbesserung der Innenraumhygiene, entwickelt und implementiert werden. Diese umfassenden Bewertungen und Maßnahmen tragen zur effektiven Prävention und Bekämpfung von Schimmelpilzbelastungen bei und gewährleisten eine gesunde Innenraumumgebung